Seit dem Jahr 2010 entwickelt der Verein Qualitätsindikatoren für Kirchliche Krankenhäuser – QKK e.V. (QKK) eigene Qualitätsindikatoren. Dabei richtet sich das besondere Augenmerk des Vereins auf solche Bereiche der Patientenversorgung, die für christliche Krankenhäuser nach ihrem Selbstverständnis und ihrer Werteorientierung prägend sind und die bisher keine Berücksichtigung in der Qualitätssicherung fanden.
Dabei geht es auch darum, die gemeinsamen Werte der christlichen Krankenhäuser besonders herauszustellen und über einen internen Vergleich der Behandlungsergebnisse einen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund wurden sogenannte Indikatoren zur Christlichkeit definiert. Diese Indikatoren beleuchten Bereiche, die christlichen Krankenhäusern aufgrund ihres Selbstverständnisses und ihres besonderen Auftrages für die Erfüllung einer guten und umfassenden Behandlungsqualität besonders wichtig sind. Ein Beispiel hierfür ist die Weiterentwicklung der palliativ-medizinischen Versorgung schwerstkranker Patienten, ein anderes Beispiel die Entwicklung von Konzepten zu einer demenzsensiblen Behandlung von alten, verwirrten Menschen in kirchlichen Kliniken. Die Indikatoren gehen daher bewusst über einfache Sterblichkeits- und Komplikationsraten hinaus.
Die Indikatoren zur Christlichkeit stellen dabei kein alleiniges Maß zur Christlichkeit dar und es geht auch nicht darum, den Unterschied zwischen kirchlichen und nichtkirchlichen Krankenhäusern herauszustellen – sondern es geht vielmehr darum, das Profil christlicher Krankenhäuser noch deutlicher zu machen.
Wie andere Qualitätsindikatoren auch weisen die Indikatoren zur Christlichkeit einen Bezug zur Behandlung auf und basieren auf entsprechenden Datenquellen, vorzugsweise auf den Abrechnungsdaten der Krankenhäuser.1 So ist es möglich, aussagekräftige und belastbare Auswertungsergebnisse zu erhalten. Die Indikatoren unterliegen einer regelmäßigen wissenschaftlichen Prüfung und Bewertung auf ihre Eignung. Auch nicht kirchliche Krankenhäuser können mit diesen Indikatoren arbeiten.
Die QKK-Indikatoren zur Christlichkeit wurden mit Begleitung durch den damaligen Lehrstuhl Spiritual Care der Ludwig-Maximilians-Universität München2 sowie in Kontakt mit der proCum Cert GmbH (pCC) entwickelt. Zum Teil dienten die Anforderungen von proCum Cert als Orientierungshilfe bei der Entwicklungsarbeit.3
Die bislang entwickelten Indikatoren zur Christlichkeit decken derzeit nur einen kleinen Teil der pCCKriterien ab. Auch, wenn in den nächsten Jahren weitere Indikatoren hinzukommen, wird eine abschließende Darstellung des besonderen Profils kirchlicher Krankenhäuser mit Qualitätsindikatoren alleine nicht möglich sein. Sie müssen daher in das Qualitätskonzept von Krankenhäusern und Trägern eingebettet werden. Nur dann sind sie eine sinnvolle Ergänzung eines Qualitätsmanagementsystems und fördern den Dialog zum spezifischen Profil innerhalb des Hauses und auch in der Öffentlichkeit.
1 § 21 KHEntgG
2 Prof. Traugott Roser und Prof. Eckhard Frick
3 Anforderungskatalog proCum Cert für die DIN EN ISO 9001 Krankenhäuser“, Stand 10/2009
Literatur:
Caritasverband für die Diözese Trier e. V., Presse-Information, Kirchliche Krankenhäuser, Neue Schritte in der Qualitätsentwicklung, 30.01.2012,
Stausberg, Jürgen: QUALITÄTSINDIKATOREN FÜR KIRCHLICHE KRANKENHÄUSER (QKK) PROJEKT DER ARBEITSGEMEINSCHAFTEN KATHOLISCHER KRANKENHÄUSER RHEINLAND- PFALZ UND SAARLAND WELCHE PROJEKTSPEZIFISCHEN INDIKATORENSIND SINNVOLL?
DISKUSSIONSSTAND JUNI 2011, 9. September 2011
Stausberg, Jürgen: QUALITÄTSINDIKATOREN FÜR KIRCHLICHE KRANKENHÄUSER (QKK) PROJEKT DER ARBEITSGEMEINSCHAFTEN KATHOLISCHER KRANKENHÄUSER RHEINLAND- PFALZ UND SAARLAND WELCHE PROJEKTSPEZIFISCHEN INDIKATORENSIND SINNVOLL?, 10. Januar 2012
Anschrift der Verfasserin:
Uta Buch
Leitung Berliner Büro
Qualitätsindikatoren für Kirchliche Krankenhäuser (QKK e. V.) Große Hamburger Straße 5
10115 Berlin
E-Mail: uta.buch@qkk-online.de Telefon: 030/240836816